Eine der größten Herausforderungen heutzutage für Wartungs- und Zuverlässigkeitsteams ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Hohe Energiepreise und der weltweite Wettbewerb machen es zwingend nötig, wo immer möglich, Energieverschwendung zu reduzieren und die Systemeffizienz zu steigern. Leckagen sind sowohl in Druckluftsystemen als auch bei Kondensatableitern eine der Hauptursachen für Energieverschwendung. Ultraschallprüfgeräte können diese Leckagen leicht aufspüren und so bei der Einsparung von Energie helfen.

Druckluftleckagen mit Ultraschall aufspüren

Druckluft ist nicht kostenlos, wie manche vielleicht denken. Es wird geschätzt, dass mehr als 50% aller Druckluftanlagen Probleme mit der Energieeffizienz haben, die beheben werden sollten. Solche Verluste können sehr kostspielig sein. Etwa 30% der gesamten gewerblich genutzten Druckluft entweicht üblicherweise ungenutzt aufgrund von Leckagen, was hohe Verluste verursacht. Ein nur 1 cm großes Leck kann einen Betrieb mehr als 15.000 Euro im Jahr kosten, wenn es unentdeckt bleibt.

Um zu verstehen und einzuschätzen, welche Kosten Druckluftleckagen Ihnen verursachen, gehen Sie die folgenden 7 Schritte durch:

  1. Inspektion: Suchen Sie nach Leckagen, um zu aufzuspüren, wo Druckluft falsch verwendet oder unsachgemäß verwendet wird
  2. Erkennung: Verwenden Sie Ultraschalltechnologie, um Leckagen genau zu orten
  3. Identifizierung: Markieren Sie alle Stellen, an denen Sie Leckagen geortet haben
  4. Nachverfolgung: Dokumentieren Sie Reparaturen und Kosteneinsparungen
  5. Reparatur: Beseitigen Sie Leckagen, sobald sie entdeckt werden
  6. Überprüfung: Stellen Sie sicher, dass die Leckagen beseitigt wurden und sich die Systemleistung verbessert hat
  7. Folgeinspektionen: Inspizieren Sie Ihr Druckluftsystem weiterhin regelmäßig

Durch die Implementierung dieser einfachen Schritte in den Instandhaltungsprogrammen können Werke ihre Energieverschwendung um 10-20% reduzieren.

Leckagen mit Ultraschall aufspüren: So funktioniert‘s

Ultraschallgeräte erkennen turbulente Luftströme, die entstehen, wenn Druckluft aus einem Leck austritt.

Wenn Gas (Luft, Sauerstoff, Stickstoff usw.) durch ein Leck austritt, entstehen turbulente Strömungen, die nachweisbare hochfrequente Töne verursachen.

Ultraschallprüfgeräte können diese Frequenzen beim Scannen des Prüfbereichs aufnehmen und als Rauschen über ein Headset wiedergeben oder auf dem Display/der Skala anzeigen. Je näher das Gerät dem Leck ist, desto lauter das Rauschen und desto höher der Wert.

Das Aufspüren von Leckagen mit Ultraschall geht schnell und einfach:

  • Einfaches Auffinden der Quelle dank der Richtungsabhängigkeit der Schallwellen
  • Signalintensität: Je näher Sie kommen, desto stärker der Schalldruck, den Sie erfassen
  • Die feste Frequenz erlaubt eine effektive Lokalisierung auch in lauten Betriebsumgebungen

Prüfberichte zu Druckluftleckagen erstellen und Inspektionen dokumentieren

Mit Ultraschallprüfgeräten lassen sich einfach Inspektionen auf Druckluftleckagen durchführen. Druckluftleckagen treten früher oder später immer auf. Mit einem System, das sie erkennt, bevor sie zu einem großen Problem werden, kann man jedoch Zeit, Geld und Energie sparen.

Neben den Reparaturen haben sachgemäße Berichterstellung und Dokumentation einen großen Anteil am Erfolg der Inspektionen. Mit Software wie Ultratrend DMS von UE Systems oder einer Mobilgeräte-App wie LeakSurvey lassen sich Berichte leicht erstellen.

Die Kostenrechnung einer Druckluftleckage basiert auf dem Schalldruckpegel des georteten Lecks, dem Preis per Kilowattstunde Strom sowie dem Druck an der Leckage. Mehrere Unternehmen haben unabhängig voneinander einen Ultraschallbericht zu Druckluftleckagen mit den aktuellen Energieeinsparungen verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Kosten von Inspektionen mit Ultraschallprüfgeräten innerhalb von 20% der Einsparungen liegen. Bei richtiger Nutzung kann eine Überprüfung auf Druckluftleckagen in kurzer Zeit hohe Einsparungen erzielen.

Im Folgenden haben wir vier der wichtigsten Schritte aufgelistet, um eine Überprüfung auf Druckluftleckagen zu implementieren:

  1. Erstellen Sie eine Prüfroute auf der Grundlage des Anlagenlayouts der Druckluftleitungen. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Lecks finden und markieren. Achten Sie auf Anwendungsfehler, wie etwa Ventile, die offen gelassen werden.
  2. Erstellen Sie die bestmögliche Route für die Inspektion. Fangen Sie beim Kompressor/der Druckluftzufuhr an und arbeiten Sie sich in Richtung Anwendung vor, um planmäßig vorzugehen. Fertigen Sie eine Skizze oder ein Diagramm des Systems an, um alle Komponenten einwandfrei zu identifizieren. Teilen Sie Ihre Route in mehrere Zonen auf, um die Inspektionsroute übersichtlicher und leichter nachvollziehbar zu gestalten.
  3. Folgen Sie jedes Mal derselben Route, um während der Inspektion keine Teile zu übersehen. Nutzen Sie Ultraschall, um kleine Lecks aufzuspüren, bevor sie zu größeren Problemen werden.
  4. Markieren Sie die Leckagen und melden Sie Ihre Ergebnisse mit Hinweis auf die Kosten und die Einsparpotenziale an das Management.

Kondensatableiter mit Ultraschall untersuchen

Leckagen bei Kondensatableitern zählen ebenfalls zu den größten Energieverschwendern und somit zu den teuersten Problemen in einer Anlage. Leckagen bei Kondensatableitern können Betriebskosten um bis zu 33% in die Höhe treiben. Aus diesem Grund sollten Energiesparprogramme mit einer Inspektion der Kondensatableiter beginnen. Selbst die kleinste Leckage an einem Kondensatableiter kann pro Jahr bis zu 7000 Euro kosten.

Die Überprüfung von Kondensatableitern mit Ultraschall erfolgt am Gehäuse, d.h. mit direktem Kontakt.  Um zu „hören“, wie gut ein Kondensatableiter funktioniert, ist physischer Kontakt von KA und Ultraschallgerät erforderlich. Bei einem Ultraschallgerät mit Frequenzabstimmung stellen Sie die Frequenz auf empfohlene 25 kHz ein. Unabhängig vom Ableitertyp ist die Kontaktsonde des Ultraschallgeräts, ein Stethoskopmodul, immer an den Auslass des KA zu halten. Beim Austrag von Kondensat entstehen am Auslass des Kondensatableiters Turbulenzen. Daher ist die Kontaktsonde immer an den Auslass zu halten. Sobald der Kontakt hergestellt ist, stellen Sie die Empfindlichkeit/Lautstärke des Geräts ein, bis Sie das Geräusch des Ableiters hören können.

Berichterstellung für Kondensatableiter-Überprüfungen

Die Ergebnisse einer Inspektion an einem Kondensatableiter lassen sich mit Software wie Ultratrend DMS von UE Systems oder der App SteamTrap Survey für Mobilgeräte erstellen. Der Bericht umfasst die potentiellen finanzielle Verluste durch die fehlerhaften Ableiter. Um einen Verlustbericht zu erstellen, muss der Prüfer folgende Daten zu jedem Kondensatableiter kennen: Ableitertyp, Größe der Durchlassöffnung, Temperatur am Einlass, Temperatur am Auslass, Betriebszustand (in Ordnung, undicht, blasend, blockiert, nicht in Betrieb) sowie die Kosten für 1000 kg Dampf.  Wenn Sie die Prüfgeräte Ultraprobe 10000 oder Ultraprobe 15000 von UE Systems verwenden, können Sie diese Informationen am Gerät eingeben, während Sie die Inspektion des Kondensatableiters durchführen.